Anfrage: Städtebaulicher Wettbewerb für das Museum für Moderne Kunst

Mündliche Anfrage in der Plenarsitzung am 11.06.2015 im Berliner Abgeordnetenhaus zum städtebaulichen Ideenwettbewerb für das neue Museum für Moderne Kunst am Kulturforum Berlin, insbesondere zum Verkehrskonzept und vertraglichen Vereinbarungen.


 

Ich frage den Senat, ob der offene städtebauliche Ideenwettbewerb für das geplante Museum der Kunst des 20. Jahrhunderts am Kulturforum die Verkehrssituation von der Leipziger Straße bis zur Potsdamer Straße mit einbezieht und wann die eingehenden Entwürfe erstmals öffentlich zu sehen sein werden?

Senator Andreas Geisel (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt):

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Abgeordneter!

Der Ideenwettbewerb zum Museum der Moderne startet Ende Juni/Anfang Juli dieses Jahres unter Federführung des BKM. Als mögliche Baufelder sind die Potsdamer Straße und die Sigismundstraße definiert. Der Auslobungstext wird aber ausdrücklich dazu auffordern, über die Grenzen dieses Baufeldes hinaus zu denken und das gesamte Kulturforum in die Überlegung einzubeziehen, weil eine Positionierung eines Gebäudes, an welchem Standort auch immer, natürlich die Wegebeziehung auf dem Kulturforum verändern wird und weil es darauf ankommt, im Wettbewerb eine Lösung zu finden, die verschiedenen Solitäre auf dem Kulturforum zu einem gemeinsamen Miteinander zu verbinden.

Deswegen sind wir auch für Beiträge zur Verkehrsführung entlang der Potsdamer Straße offen. Es ist richtig, dass die Potsdamer Straße an dieser Stelle zwischen Staatsbibliothek und Kulturforum sehr breit ausgelegt ist, eigentlich breiter ausgelegt ist, als es aus Verkehrsgründen notwendig ist. Ich muss aber noch einmal ganz ausdrücklich sagen: Zur Verfügung stehen 200 Millionen Euro. Das ist viel Geld für die Errichtung eines Museums der Moderne, aber zu wenig Geld, um Verkehrsführungen zu verändern oder gar die Piazzetta zu verändern oder sonstige bauliche Veränderungen auf dem Kulturforum oder in der Umgebung vorzunehmen. Das kann man planerisch mitdenken. Unsere Aufgabe ist es, in einem überschaubaren Zeitraum den Bebauungsplan voranzutreiben und den Ideenwettbewerb im Herbst dieses Jahres auszuwerten, damit auf dieser Basis ein Realisierungswettbewerb starten kann und wir etwa 2018 einen Baubeginn realisieren können.

Welche Absprachen, Zusagen oder Verträge gibt es, die Einfluss auf die genaue Lage, die bauliche Anbindung an bestehende Institutionen oder das Wettbewerbsverfahren haben?

Senator Andreas Geisel (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt):

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Senat von Berlin sind in enger Abstimmung mit der BKM in das Verfahren eingebunden. Diese Abstimmung führt dazu, dass all diese Dinge mitbedacht werden. Ich weise noch einmal darauf hin: Wir reden hier von einem Ideenwettbewerb. Der Ideenwettbewerb soll zunächst klären, auf welchem der beiden genannten Baufelder tatsächlich das Museum der Moderne errichtet werden kann. Ich denke, es ist grundlegende Voraussetzung, im Ergebnis des Ideenwettbewerbs eine solche Standortentscheidung zu treffen, um den Realisierungswettbewerb erfolgreich durchführen zu können. Und es ist Ziel des Ideenwettbewerbs, auch städtebauliche Überlegungen auf der Gesamtfläche des Kulturforums einzubeziehen.

Ich sprach vorhin von den Wegebeziehungen. Zum Beispiel wird es von ausschlaggebender Bedeutung sein – an welchem der beiden Standort auch immer Sie das Museum der Moderne errichten –, an welcher Stelle sich der Haupteingang befindet und mit welchen Wegebeziehungen die Erschließung des Kulturforums und des neuen Museums funktionieren soll.

Im Ergebnis dieses Ideenwettbewerbs sollen 30 Architektur Büros ausgesucht werden, die in das Realisierungsverfahren zusätzlich zu den gesetzten Architekturbüros einbezogen werden. Deswegen bitte ich Sie: Überfordern Sie nicht den Ideenwettbewerb! Die konkrete Realisierung und die Frage, wie realisiert wird, schließt sich erst im darauffolgenden Wettbewerbsverfahren an.

Auszug aus dem Plenarprotokoll 17/066, Seite 6738f

Link: http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/PlenarPr/p17-066-wp.pdf

 

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