Antrag 17/2741 Zentrale Koordination Sporthalle einrichten – Sportvereine und Schulen bei der Sanierung entlasten der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen zur Einführung einer Koordinationszentrale für anstehende Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen an den derzeit zur Flüchtlingsunterbringung genutzten Sporthallen sowie die Entlastung der Bezirke.
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
Zentrale Koordination Sporthalle einrichten – Sportvereine und Schulen bei der Sanierung entlasten |
Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen: Der Senat wird aufgefordert:
Dem Abgeordnetenhaus ist bis zum 31. März 2016 zu berichten. |
Begründung: |
In Berlin stehen momentan gut 30 Sporthallen wegen baulicher Schäden oder laufender Sanierung nicht zur Verfügung. Zusätzlich wurden etwa 60 Sporthallen vom Senat beschlagnahmt, um dringend benötigten Schutzraum für Geflüchtete zu schaffen. Der Mangel an für den Schul-, Freizeit- und Vereinssport in Berlin verfügbarer Hallen und Flächen ist gravierend. Der Senat wird aufgefordert die Initiative zu ergreifen und Verantwortung dafür zu tragen, dass diese Mängel so schnell wie möglich beseitigt werden. Es herrscht Konsens darüber, dass vorrangig besser geeignete Wohnräume für Geflüchtete gesucht oder geschaffen werden sollen, um zuerst die Sporthallen möglichst zeitnah wieder dem Sport zur Verfügung zu stellen. Zumal diese Sportanlagen bei der Inklusion Geflüchteter durch den Sport eine zentrale Rolle spielen. Da jetzt schon bekannt ist, dass durch diese zweckfremde Nutzung zusätzlicher Sanierungsbedarf entsteht – welcher vor einer erneuten Nutzung durch den Sport behoben werden muss –, ist es sinnvoll, auch jetzt schon die individuellen Sanierungen so vorzubereiten, dass keine prozessbedingten Wartezeiten oder Leerstände entstehen, etwa durch Planungs-, Ausschreibungs- oder Bauvorbereitungszeiten. Wenn schon die Bezirke, Träger und Vereine nicht rechtzeitig genug gefragt wurden, ob und welche Hallen das Land, wann und wie lange nutzen darf, so sollen sie wenigstens bei der dadurch verursachten Sanierung so weit wie möglich von Finanzierungs-, Haftungs-, Planungs- und Beaufsichtigungsfragen entlastet werden. Die Personaldecke der Bezirke ist nicht darauf ausgelegt. Eine inhaltliche Einbindung ist hingegen ausdrücklich erwünscht. Es ist deshalb eine „Zentrale Koordination Sporthalle“ einzurichten, in der ein konzertiertes Sanierungsprogramm entwickelt wird, und in der die Koordination der Planungs- und Sanierungs-arbeiten zentral geleitet werden, um zu verhindern, dass die einzelnen Sporthallensanierungen auch einzeln ausgeschrieben, vorfinanziert und beauftragt werden müssen. Priorität der „Zentrale Koordination Sporthalle“ soll die zeitnahe Wiederzurverfügungstellung der Hallen für den Sport sein. Die „Zentrale Koordination Sporthalle“ wird beauftragt, ein Kompetenzzentrum zu bilden, in dem auch während der Sanierungen Knowhow generiert und gesammelt werden kann, um sicherzustellen, dass der Wissenstransfer von Sanierung zu Sanierung stattfindet, und um zu verhindern, dass Fehler wiederholt werden. Durch eine zeitliche Koordination der Sanierungsarbeiten wird erreicht, dass Kapazitäten optimal ausgenutzt werden, keine Leerläufe entstehen und die Sporthallen so schnell wie möglich wieder dem Sport zur Verfügung stehen. Durch eine zentralisierte Abwicklungen aller Beauftragungen und Abrechnung sollen die einzelnen Bezirke und Hallenbetreiber entlastet werden. Das nötige Sanierungs-, Finanzierungs- und Logistik-Knowhow muss nicht für jede Halle neu erworben werden. Zumal im regulären Sportbetrieb dieses fachliche Knowhow nicht benötigt wird und somit bei den Betreibern nicht vorhanden ist. Es ist sinnvoll zu prüfen, ob aus dieser speziellen Situation spezialisierte Berufsbilder entwickelt werden können und inwieweit auch gezielt Berliner*innen und Geflüchtete ausgebildet werden können. Das wird in Zukunft gefragtes Wissen sein, weit über Berlin hinaus. Bei der Besetzung der „Zentralen Koordination Sporthalle“ sind insbesondere folgende Teilnehmer*innen zu berücksichtigen:
|
Berlin, den 16. Februar 2016 |
PDF: d17-2741
Link: http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/DruckSachen/d17-2741.pdf Link zur Beratung im Protokoll der 64. Sitzung des Sportausschusses am 18.03.2016: http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/AusschussPr/sp/sp17-064-ip.pdf Link zur Beschlussempfehlung des Ausschusses: http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/DruckSachen/d17-2816.pdf |
Verwandte Artikel
Kommentar zum Ende des Quartiersmanagements im Schöneberger Norden
In der vergangenen Woche gab die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Bauen bekannt, dass der Schöneberger Norden im Jahr 2020 sein Quartiersmanagement verlieren wird. Dazu erklären Sebastian Walter und Notker Schweikhardt,… Weiterlesen »
Grüne Medieninitiative: neue Filmförderpolitik für Berlin
Berlin als Vorreiter einer neuen Filmförderpolitik Grüne Medieninitiative – Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Berlin Berlin gehört zu den wichtigsten Film- und Fernsehmetropolen der Welt. Die prognostizierten Wachstums- und Wertschöpfungssteigerungen für audiovisuellen… Weiterlesen »
City Tax für Kultur und Freie Szene sichern
Fachbeitrag zur derzeitigen Verteilung der Einnahmen aus der City Tax und dem dringenden Änderungsbedarf bei den Regelungen Vor einiger Zeit wurde in Berlin die sogenannte City Tax eingeführt, eine Abgabe… Weiterlesen »