Anfrage: Eine dauerhafte Bleibe für die Jugendeinrichtungen Potse und Drugstore

Mündliche Anfrage in der Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses am 21.02.2019: Eine dauerhafte Bleibe für die Jugendeinrichtungen Potse und Drugstore

Notker Schweikhardt:

Ich frage den Senat: Wie kann der Senat die Bemühungen des Bezirks Tempelhof-Schöneberg unterstützen, den beiden Jugendeinrichtungen Potse und Drugstore eine dauerhafte Bleibe zu verschaffen?


Senatorin Sandra Scheeres (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie):

Sehr geehrter Abgeordneter! Grundsätzlich begrüßen wir es, wenn sich junge Menschen engagieren, sich selbst organisieren und im Bereich der Jugendarbeit oder der kulturellen Jugendarbeit tätig sind. Es ist eine ganz besondere Sache, die Freizeit in Ehrenamtlichkeit umzusetzen, und das ist etwas sehr Förderungswürdiges. Es wird im Rahmen des Jugendfördergesetzes ein Thema sein, dass wir solche Dinge unterstützen. Das ist sehr wichtig im Zusammenhang mit der Demokratieerziehung. Also, wir befördern so etwas.

Es ist eine schwierige Situation vor Ort in dem Bezirk, weil Jugendeinrichtungen aus ihren Räumlichkeiten rausmüssen. Das sind Mietverträge, und von den Vermietern sind hohe Forderungen ausgesprochen worden. Der Jugendstadtrat vor Ort ist sehr engagiert und an einer Lösung orientiert, führt gerade Gespräche mit unterschiedlichen Immobilieneigentümern. Das Thema der Potsdamer Straße ist im Gespräch, denn die jungen Menschen vor Ort brauchen besondere Räumlichkeiten. Das ist nicht nur ein Treffpunkt. Dort finden Konzerte und Diskussions-veranstaltungen statt. Man braucht entsprechend große Räumlichkeiten bzw. Räumlichkeiten, die dem Lärmschutz entsprechen.Wir arbeiten ganz eng mit dem Be-zirk und dem Stadtrat zusammen, weil wir an einer Lösung interessiert sind, die jungen Menschen zu unterstützen. Wir selbst haben im Fachvermögen nachgeschaut, welche Immobilien dort sind, sind aber noch nicht fündig geworden, weil man bestimmte Rahmenbedingungen für diese Einrichtung benötigt.

Im Moment ist man im Bezirk weiter dabei, an der Potsdamer Straße mit den Jugendlichen Gespräche zu führen. Ich weiß, dass sie die Räumlichkeiten zu klein finden. Das ist schon bei uns angekommen. Wir sind an einer Lösung interessiert. Der Stadtrat vor Ort, der fachlich für diesen Bereich zuständig ist, für die Jugendarbeit, möchte eine Lösung gemeinsam mit den jungen Menschen erarbeiten.


Notker Schweikhardt:

Vielen Dank! Sie haben den Schallschutz angesprochen. Jetzt gibt es im Flughafen Tempelhof frisch zur Verfügung gestellte Musikübungsräume. Können Sie einschätzen, woran es scheitert, dass man den Jugendlichen vorübergehend, als Zwischennutzung, dort Unterschlupf gewährt? –Danke!


Senatorin Katrin Lompscher (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen):

Herr Präsident! Herr Schweikhardt! Meine Damen und Herren! Wir machen das immer ein bisschen ressortübergreifend. Es ist nicht gescheitert, sondern es müssen Voraussetzungen geprüft werden. Das ist die Situation beim Flughafen Tempelhof. Alle denken immer, wir haben dort ganz viel Fläche, die man sofort vermieten kann für alle möglichen Zwecke. Das ist nicht so. Wir haben für viele Nutzungen nicht den erforderlichen Genehmigungsstand.

Deshalb sind wir gemeinsam mit dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, mit der Tempelhof Projekt GmbH und Potse undDrugstore im Gespräch. Beim letzten Treffen ist verabredet worden, dass sie so etwas wie ein Nutzungskonzept machen und Anforderungen für dauerhaft nutzbare Räume formulieren. Für punktuelle Nutzungen, für Konzerte usw., ist es sicherlich eher möglich. Also, die Gespräche sind nicht gescheitert, sondern noch im Gang.


Auszug aus dem Plenarprotokoll 18/37, S. 4335f

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